Ohne Thymusdrüse ist kein Überleben möglich. Als Steuerorgan des Abwehrsystems produziert sie das Hormon Thymosin und ist lebensnotwendig im Kampf gegen Krankheitserreger, z. B. Bakterien, Viren und Pilze. Durch intensive Forschungen enthüllten sich die Geheimnisse der Immunabwehr, speziell der Thymusdrüse. Sie gilt heute als "Gehirn der körpereigenen Abwehr". Sie regt Abwehrzellen an, Stoffe zu bilden, die Krankheitserreger beseitigen können. Sie ist für eine ausgeglichene Immunbalance verantwortlich. Und sie steuert die Abwehrkräfte so, dass sie sich nicht gegen den eigenen Körper richten. Außerdem ist sie an der Regulierung des Gleichgewichts der Hormondrüsen beteiligt und verhindert vorzeitige Alterungsprozesse.
Die Thymusdrüse ist als primäres Organ für die Koordination der Immunantwort sowie für die positive und negative Selektion immunkompetenter Zellen und damit für wesentliche Funktionen der zellulären Immunantwort verantwortlich. Durch Thymusdendriten und promiskuide Antigen-Präsentation über das Thymusepithel werden Thymozyten zu immunkompetenten Zellen erzogen. Über ein hochdifferenziertes System der positiven und negativen Selektion der immunkompetenten Zellen wird unter Einwirkung von Thymushormonen Stimulierung, Regulation oder Suppression der T-zellulären Immunfunktionen zentral gesteuert. Haben die immunkompetenten Zellen die zentralen Lymphgewebe verlassen, werden sie in den peripheren Lymphgeweben als naive T-Zellen über lymphatische dendritische Zellen und kostimulatorische Faktoren stimuliert.
Dabei sind Thymusdendriten in die Differenzierung zentraler regulatorischer T-Zellen (natürliche Tregs) entscheidend eingebunden. Durch die zahlreichen in der Medulla der Thymusdrüse vorhandenen antigenpräsentierenden Zellen (Dendriten, Makrophagen und B- Zellen) werden die Thymozyten über ihren T-Zell-Rezeptor und MHC-Kontakt gezielt aktiviert. Dabei spielt die Affinität der T-Zell-Rezeptoren für die MHC-Bindungsstelle der antigenpräsentierenden Zellen eine entscheidende Rolle für die spätere Funktion der T-Lymphozyten, insbesondere aber auch der aus der Thymusdrüse entlassenen natürlichen regulatorische T-Zellen (Tregs).
Thymozyten mit einer etwas stärkeren Affinität für den T-Zell-Rezeptor entwickeln sich z.B. unter Einwirkung von Thymulin zu natürlichen Tregs und können in der Peripherie immunregulierend aber auch immunsuppressiv wirken.
Durch die Behandlung mit Thymus-Extrakten kann das Immunsystem regeneriert und gestärkt werden. Erkältungskrankheiten und andere häufige Erkrankungen können so vermieden oder abgemildert und verkürzt werden. Bei den immer mehr zunehmenden Allergien reagiert das Immunsystem aggressiv gegen an sich harmlose Substanzen wie beispielsweise Pollen oder Erdbeeren oder gar gegen den eigenen Körper. Die Folge sind Autoimmunerkrankungen oder im Harmloseren Fall "nur" Heuschnupfen.
Thymusextrakte können das Immunsystem modulieren und allergische Reaktionen mildern. Das Allgemeinbefinden wird somit gebessert.
Krebs ist nach neueren Erkenntnissen ein Problem des Immunsystems, das normalerweise in der Lage ist, entartete Zellen zu erkennen und zu vernichten. Ist die Abwehr geschwächt, können sich Tumorzellen leichter ausbreiten. Der Krebs selbst schwächt das Immunsystem und auch die meist erfolgende Operation, Bestrahlung und Chemotherapie schwächen die Abwehr. Thymus hilft, den Körper in seinem Kampf gegen den Krebs zu unterstützen, die Abwehrkraft sowie Befinden und Lebensqualität zu steigern.
Rheuma gehört teilweise zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen sich der Körper gegen sein eigenes Eiweiß wendet. Thymusextrakte helfen den Lymphozyten wieder zu lernen, fremde von körpereigenen Substanzen zu unterscheiden. Auf diese Weise werden die Begleiterscheinungen rheumatischer Erkrankungen, wie Schwellung und Rötung und Schmerzen gelindert.
Thymuspeptide wirken nicht direkt gegen eine bestimmte Krankheit. Sie aktivieren und regulieren das gesamte Abwehrsystem des Körpers. Daher sind die Anwendungsmöglichkeiten breit. Sie reichen von der Vorbeugung vor Alterskrankheiten und Infektionen über Abnutzungserscheinungen (z. B. Arthrosen, Arteriosklerosen), Stoffwechselkrankheiten (Diabetes etc.), Allergien (z. B. Heuschnupfen, Ekzeme, Neurodermitis), Autoimmunleiden (z. B. Rheuma, chronische Leberleiden) bis hin zur begleitenden Krebsnachsorge.
Die Inhaltsstoffe der Thymusdrüse, (Thymuspeptide) werden aus Extrakten gewonnen und wirken in Spritzenform am besten. Viele Abnutzungs- und Alterungserscheinungen können mit regelmäßigen Serien von Thymusspritzen vermindert werden, viele Folgen chronischer und schwerer Erkrankungen gelindert werden. Thymus-Injektionen werden unterstützend bei Krebserkrankungen eingesetzt.
Eine funktionsfähige Thymusdrüse mit ihren zahlreichen für die Immunsteuerung verantwortlichen Thymushormonen und Thymuspeptiden ist damit, wie die umfangreiche Grundlagenforschung nachweist, für die erfolgreiche Behandlung immunologisch bedingter Erkrankungen eine hochwirksame differenzierte Therapiemöglichkeit.
Nahezu alle chronischen, aber auch akuten Erkrankungen insbesondere, jedoch Tumorerkrankungen und autoaggressive Krankheitsgeschehen, sind mit Störungen der zellulären Immunantwort verbunden. Bei diesen Erkrankungen können auch erhebliche Störungen der Thymusfunktionen nachgewiesen werden. Daher ist eine Therapie mit Thymushormonen und- Peptiden eine Möglichkeit bei chronischen Erkrankungen sowie Tumorerkrankungen Immunfunktionen positiv zu modulieren.
Die Thymustherapie in der Praxis
Für die Therapie mit Thymuspeptiden werden zahlreiche Wirkungen auf das Immunsystem postuliert.
Bereits in den 80er Jahren wurden von Goldstein, Birr, Stevenson, Fauci und vielen anderen Thymusforschern regulierende Einflüsse von Thymuspeptiden auf T- Zell- Funktionen nachgewiesen (z. B.: C. Birr: Synthetic small thymic peptides, an immunoregulatory concept, Plenum Press New York, 1984).
Aus umfangreichen Untersuchungen der Wirkung von Thymuspeptiden auf T- Zell-Funktionen bei unterschiedlichen Erkrankungen ergab sich, dass sowohl die Dosierung und das Timing der jeweiligen Peptide als auch die immunologische Ausgangslage der Patienten darüber entscheidet, ob es zu einer Stimulation, Regulation oder zu einer unveränderten Immunreaktion gegenüber dem jeweiligen Peptid kommt (M. Dabrowski, B. Dabrowski-Bernstein: Immunoregulatory Role of Thymus, CRC Press S. 154, 1990).
Aus diesem Grunde sind zwei wichtige Grundsätze bei einer Thymustherapie zu beachten:
Die Wirkungsweise der Thymustherapie
Bei der Thymustherapie wirken Thymusgesamtextrakte mit ihren vielfältigen Wirkungen bei etwa 80% aller Patienten positiv. Negative Auswirkungen auf die immunologische Situation sind insbesondere bei absolut defizitärer lymphozytärer Immunlage zu erwarten. Insbesondere negativ kann eine Thymustherapie wirken, wenn in der immunologischen Ausgangslage die regulativen bzw. Suppressor-Zellen hochgefahren sind. Die regulativen Zellen sind entscheidend in die Suppression der tumorspezifischen Immunantwort eingebunden und supprimieren zytotoxische Zellen, NK-Zellen und die Antikörper-induzierte zelluläre Zytotoxizität. Sie ändern die Funktionen der Zytokine im Sinne einer Tumorausbreitung. Dabei spielen Tumor-assoziierte Makrophagen und die vom Tumor induzierten Entzündungsmechanismen eine entscheidende Rolle.
Mit einer differenzierten Thymustherapie gelingt es in der Regel, die Makrophagen-Funktion, die Tumor-assoziierte Entzündung und die regulativen supprimierend wirkenden Zellen günstig zu beeinflussen. Damit wird der gesamte Lymphozyten-Pool verstärkt und die zytotoxischen und NK-Zellen gefördert.
Zu beachten ist, dass niedermolekulare Thymuspeptide eine ausgeprägtere Wirkung auf die oben beschriebenen immunsuppressiven Vorgänge haben.
Bei der Thymustherapie ist es möglich, mit definierten hochmolekularen, mittelmolekularen und niedermolekularen Peptiden zu therapieren. Auch niedermolekulare definierte Thymuspeptide können in die Therapie eingebracht werden. Das eröffnet die gezielte Regulation definierter immunologischer Störungen mit entsprechend definierten Thymuspeptiden.
Die Thymustherapie wird mittlerweile nicht nur mit Injektionen, sondern auch mit Dragees und homöopathischen Globuli durchgeführt, bei denen praktisch keine Risiken mehr bestehen. Unter allen Formen der Zelltherapie hat die Thymusbehandlung wohl die besten Aussichten, sich in absehbarer Zeit dank ihrer unbestreitbaren Wirkung allgemein durchzusetzen.
Die Thymustherapie ist sicher, gut verträglich, und in der Regel nebenwirkungsfrei. Von der Anwendung sind nur wenige Krankheiten ausgenommen. Die Therapie muss langfristig geplant werden. Dosierung und Zeitabstände der Spritzen werden entsprechend des Gesundheitszustandes festgelegt. Nach der Anfangskur sind Auffrischungen nötig, damit die Abwehr funktionsfähig bleibt. Schon nach kurzer Zeit spürt man, wie man tatkräftiger und weniger anfällig z. B. für Erkältungen und andere Krankheiten wird. Bei schweren Krankheiten lassen sich oft auch die Dosierungen anderer notwendiger, jedoch in das Körpergeschehen schwer eingreifender Medikamente senken (z. B. Kortisonpräparate, Antibiotika etc.).