Die Krankheitsnosode der Poliomyelitis-Kinderlähmung verwende ich bisher nur aus Anlass der Impfung, deshalb ist sie unter Impfnosoden aufgeführt.
Die Virusinfektion, die wir heute Poliomyelitis nennen, hat in verhältnismäßig jüngerer Zeit eine Verwandlung durchgemacht, die Wissenschaftlern offenbar bis heute Rätsel aufgibt. Der Erreger wird über den Verdauungstrakt aufgenommen und von robusten Menschen auch wieder ausgeschieden. Manchmal verursacht er Beschwerden im Rachenraum, die an einen grippalen Infekt erinnern. Bis etwa Ende des neunzehnten Jahrhunderts waren die heute so gefürchteten Lähmungen als Komplikation unbekannt, obwohl die Krankheit selbst wahrscheinlich schon sehr alt ist.
Quelle: Mary Dobson "Seuchen, die die Welt veränderten", Verlag National Geographic 2007
Wichtigste Hinweise für den Einsatz von Polio sind Symptome, die an Lähmungserscheinungen denken lassen:
Die Nosode kann bei Infektionen im Rachenraum nötig sein, wenn der Patient die Impfung einzeln erhalten hat und die angezeigten Konstitutionsmittel keinen Fortschritt bewirken.
Bei jüngeren Patienten wird Polio oft in Kombination gegeben, so wie geimpft wurde (z. B. Diphterie/Tetanus/Polio). In letzter Zeit haben sich aber die Krankheitsnosoden als wirksamer erwiesen, wenn spezifische Symptome festzustellen sind. Das ist gerade bei den "älteren" Impfungen (z. B. auch Pocken, Tetanus, Diphterie, Tollwut) oft der Fall, die schon in der Elterngeneration verabreicht wurden.
Kombinationen:
Sehr oft im Wechsel oder zusammen mit der Tetanus Nosode, wenn die Ausfalls- oder Lähmungserscheinungen einen spastischen Charakter haben.
Vor allem im Bezug auf den Verdauungstrakt muss Polio häufig mit Vaccininum (Pockenimpfstoff) oder Variolinum (Pockensekret) kombiniert werden.