Angstzustände beeinträchtigen das Leben vieler Menschen. Entsprechend zahlreich sind die auf dem Markt befindlichen angstlösenden Medikamente. Leider lösen sie zwar kurzfristig die Angst, das ursächliche Problem aber keineswegs und entfalten ausserdem nicht selten unangenehme Nebenwirkungen. Doch gibt es auch natürliche Lösungsansätze, die helfen, Ängste zu überwinden.
Selbst gegen Angstzustände vorgehen
Mit Angstzuständen zu leben, ist alles andere als einfach. Situationen, die andere Menschen spielend meistern, stellen für Menschen mit Angstzuständen oft grosse und nicht zu bewältigende Probleme dar. Synthetische Medikamente können Ängste vorübergehend beseitigen.
In vielen Fällen aber zeigen sie Nebenwirkungen, verschlimmern langfristig das Problem oder erzeugen gar ganz neue Probleme. Menschen mit Angstzuständen werden von ihren Therapeuten leider oft nicht darüber aufgeklärt, dass sie auch selbst etwas gegen ihre Ängste tun können.
Johanniskraut wirkt gleich gut wie Antidepressiva
Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) wurde schon in der Antike als Heilpflanze verehrt und vor allem äusserlich angewandt, um z. B. Wunden, Gicht oder Rheuma zu behandeln. Lange Zeit war man davon überzeugt, dass psychische Krankheiten wie Depressionen von Dämonen oder vom Teufel höchstpersönlich verursacht werden. Im Mittelalter wurde schliesslich entdeckt, dass das Johanniskraut auch bei Melancholie – so wurden Depressionen einst genannt – hilft, demzufolge wurde die Heilpflanze auch als Teufelsaustreiber bezeichnet.
Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass das Johanniskraut gegen Depressionen wirkt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Cochrane Collaboration hat 29 Studien zu Johanniskraut-Präparaten mit rund 5.500 Probanden ausgewertet und festgestellt, dass Johanniskraut-Extrakte die Beschwerden von Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Depression nicht nur stärker lindern als ein Placebo, sondern auch mindestens gleich gut wirken wie herkömmliche Antidepressiva und dabei viel besser verträglich sind.
Vordergründig werden die Inhaltsstoffe Hypericin, Hyperforin, Xanthone sowie Flavonoide als wirksamkeitsbestimmend angesehen. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge ist die heilsame Wirkung auf die Regulierung von Botenstoffen wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im zentralen Nervensystem zurückzuführen.
Da Johanniskraut bei Depressionen hochdosiert eingenommen werden muss, damit es die volle Wirkkraft entfalten kann, sind standardisierte Trockenextrakte in Form von Tabletten, Dragées oder Kapseln nötig. Ein Johanniskrauttee würde also nicht wirken, weil die darin enthaltene Wirkstoffdosis zu gering ist. Die Kommission E empfiehlt als mittlere Tagesdosis 2 bis 4 g Droge (wirksame Pflanzenteile) oder 0,2 bis 1,0 mg Gesamthypericin in anderen Darreichungsformen. Bei mittelschweren Depressionen sollte die Dosierung 900 mg Gesamtextrakt pro Tag betragen, bei leichten depressiven Verstimmungen gelten 300 bis 600 mg als ausreichend.
Beachten Sie, dass der heilsame Effekt nicht sofort, sondern verzögert innerhalb von zwei bis vier Wochen eintritt. Das aber ist auch bei den meisten herkömmlichen Antidepressiva der Fall. Die Mindesttherapiedauer beträgt mit Johanniskraut 3 Monate, empfohlen werden 6 Monate. Denken Sie daran, dass Johanniskraut die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen kann (z. B. manche Herzmedikamente oder die Antibabypille). Wenn Sie also Medikamente einnehmen, dann besprechen Sie Ihren geplanten Johanniskrauteinsatz mit Ihrem Arzt oder Therapeut.
Da Johanniskraut-Präparate nur einen Aspekt des Krankheitsbildes abdecken (Depression), werden oft Kombinationstherapien empfohlen, die daraufhin sicherer und umfassender wirken. Sie berücksichtigen auch die oft gleichzeitig vorhandenen Schlafstörungen, Ängste und Unruhezustände.
Kombinationstherapie: Johanniskraut, Passionsblume und Baldrian
Die Kombination Johanniskraut, Baldrian (Valeriana officinalis) und Passionsblume (Passiflora incarnata) gilt als traditionsreicher Klassiker der Depressionsbehandlung. Mittlerweile konnte auch durch wissenschaftliche Studien untermauert werden, dass eine solche Kombinationstherapie der Monotherapie überlegen ist.
Wird nämlich jetzt das stimmungsaufhellende Johanniskraut mit der spannungs- und angstlösenden Passionsblume und/oder dem beruhigenden und schlaffördernden Baldrian kombiniert, kann die Wirkintensität deutlich verstärkt werden.
Forscher der Universität Freiburg haben sowohl die alleinige Gabe von Johanniskraut als auch die Kombination Johanniskraut-Passionsblume mit Fluvoxamin, einem angstlösenden Antidepressivum verglichen. Sie stellten fest, dass Johanniskraut ganz ähnlich wie Fluvoxamin die Wiederaufnahme von Serotonin hemmen und daher Unruhe, Angst und Depression entgegenwirken kann.
Mit Fluvoxamin lag die Hemmung bei rund 90 Prozent und mit dem Johanniskraut-Extrakt bei rund 60 Prozent. Wurde nun aber zusätzlich zum Johanniskraut ein Passionsblumen-Extrakt verabreicht, konnte die Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme deutlich verstärkt werden.
Weitere Studien haben gezeigt, dass die antidepressive Wirkung von Johanniskraut-Extrakt früher eintritt, wenn man gleichzeitig Baldrian-Extrakt einnimmt.
In Kombinationspräparaten beträgt die Tagesdosis für Baldrianwurzel bis 1.500 mg und für Passionsblume bis 1.000 mg Trockenextrakt.
Eine weitere bei Depressionen und Angstzuständen in Frage kommende sehr wirksame Heilpflanze ist Kava Kava.
Kava Kava lindert Ängste und Depressionen
Kava Kava (Piper methysticum) – auch als Rauschpfeffer bekannt – wird in vielen Kulturen des westpazifischen Raumes als Zeremoniegetränk und Heilmittel verwendet. In der traditionellen Medizin wird die frische oder auch getrocknete Kava-Wurzel gekaut oder mit Wasser aufgegossen. Zudem ist es üblich, die Wurzel zu einem feinen Pulver zu zerreiben oder in einem Mörser zu zerstossen.
In einigen europäischen Ländern wurden alle Kava-Kava-Präparate um das Jahr 2002 verboten, da die Heilpflanze im Verdacht stand, der Leber zu schaden. In Deutschland wurde dieses Verbot inzwischen aber wieder aufgehoben, und Kava Kava ist weltweit als Medikament gegen Angst, Schlafstörungen und Depressionen erhältlich. Untersuchungen hatten ergeben, dass die Leberschäden durch bereits vorher bestehende Erkrankungen (z. B. Alkoholismus bzw. Medikamentenschäden) verursacht worden waren. Zu den neuen Auflagen zählen nun die Rezeptpflicht oder auch, dass die maximale Tagesdosis 200 mg Kavalactone nicht überschreiten darf.
Bei den Kavalactonen handelt es sich um die wirksamkeitsbestimmenden Substanzen der Pflanze. Bislang sind 12 Einzelkavalactone bekannt, die auf das zentrale Nervensystem wirken und einen beruhigenden, angstlösenden, ausgleichenden und entspannenden Effekt aufweisen. Selbst bei einer sehr hohen Dosierung von 400 bzw. 600 mg pro Tag bergen die Kava-Wirkstoffe kein Suchtpotenzial.
Ein australisches Forscherteam um Dr. Jerome Sarris von der University of Melbourne führte im Zeitraum von 6 Wochen eine placebokontrollierte Studie durch und kam zum Ergebnis, dass das Ausmass der Angstzustände bei jenen Studienteilnehmern, die täglich 5 Kava-Kava-Tabletten (120/240 mg Kavalactone pro Tag) einnahmen, drastisch zurückging, was für die Placebo-Gruppe nicht zutraf. Zudem konnte zum ersten Mal wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass mit Hilfe des Kava-Kava-Extraktes auch Depressionen gelindert werden können.
Auch Kava Kava muss für eine längere Zeit eingenommen werden: Nach etwa einer Woche werden die Beschwerden besser, die maximale Wirkung tritt nach 4 Wochen ein.
Eine weitere wirksame pflanzliche Alternative zu den synthetischen Antidepressiva ist der Rosenwurz – besser bekannt als Rhodiola rosea.
Bei der organotropen Therapie geht es darum, geschwächte Organe zu unterstützen.
Immunbiologische und isopathische Therapie
Die immunbiologische und isopathische Therapie der Humanbiologie ist ein ganzheitlich-medizinisches Naturheilverfahren.
Pflanzenheilkunde: es werden stabilisierend und regenerativ wirkende Pflanzen eingesetzt. Da es eine große Auswahl gibt, wird die beste Pflanze für jedes Organ bestimmt.
Homöopathisch: aufbereitete mineralische, pflanzliche oder Organbestandteile werden nach einem bestimmten Verfahren potenziert, d. h. aufbereitet, verdünnt und verschüttelt.
Orthomolekulare Therapie: mit den passenden Vitaminen, Mineralstoffen, Amino- und Fettsäuren wird eine Unterstützung der betroffenen Organe angestrebt.
Personotrope Therapie
Anders als bei der organotropen Therapie geht es nicht um die einzelnen Organe, sondern um den ganzen Menschen. Es werden bei der personotropen Therapie die Konstitution und damit die Selbstheilungskräfte des Menschen unterstützt. Die schulmedizinische Diagnose spielt hierbei keine Rolle, sondern die Ausprägungen des körperlichen Abwehrsystems.
Bioresonanztherapie (BRT): die Bioresonanztherapie (BRT) biophysikalische Informationstherapie ist ein energetisches Behandlungsverfahren, dessen Grundlage die Quantenphysik ist. Es geht davon aus, dass jedes biologische System mit einer eigenen Frequenz schwingt, die auf die Eigenschwingung der Elementarteilchen zurückzuführen ist. Die Schwingungsfrequenz vermittelt einen ständigen biologischen Informationsfluss zwischen diesen elektrischen Feldern und der Materie bzw. dem Gewebe. Die Grundlage der Therapie besteht in der gezielten Einspeisung biologisch wirksamer Frequenzen, die z. B. krankes Gewebe, das in seiner Frequenz gestört ist, beeinflussen können. Außerdem wird erkranktes Gewebe mit patienteneigenen Schwingungen behandelt, indem diese in das erkrankte Gebiet geleitet werden.
Die Bioresonanztherapie ist sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen sinnvoll. Bestimmend für die Therapie ist nicht die Erkrankung, sondern das Schwingungszentrum.
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei der Erkrankung von einer Angststörung in Frage kommen.
Homöopathie
Die homöopathische Behandlung:
In einer ausführlichen Anamnese (Krankengeschichte) versucht der Homöopath, den Patienten als Ganzes in all seinen Lebensbereichen zu erfassen und alle Symptome und bisherigen Erkrankungen zu ordnen. Anhand dieser Gesamtheit der Symptome, wird anschließend das homöopathische Mittel bestimmt, das in seinem Arzneimittelbild die beste Übereinstimmung mit den Symptomen des Patienten aufweist. Eine homöopathische Behandlung von chronischen Krankheiten wird auch als Konstitutionsbehandlung bezeichnet.
Phytotherapie
Die phytotherapeutische Behandlung:
Es werden stabilisierend und regenerativ wirkende Pflanzen eingesetzt. Da es eine große Auswahl gibt, wird die beste Pflanze für jedes Organ bestimmt.
Akupunktur:
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre.
Wichtig: Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen!
Abraten möchte ich vor Versuchen der Selbstbehandlung. Es geht hier nicht darum, mal eben schnell ein Symptom aus dem Weg zu räumen, sondern um die Stimulierung regulatorischer Prozesse tief im Organismus. Hier ist unbedingt ein Fachmann gefragt, der nach gründlichem, mehrjährigem Studium der klassischen Homöopathie in der Lage ist, das passende Einzelmittel auszuwählen und den Verlauf der Therapie zu beurteilen. Generell gibt es hunderte von potentiell wirksamen Arzneien für diese Krankheit. Davon werden mindestens zwei Duzend besonders häufig mit Erfolg eingesetzt. Aber im jeweiligen Einzelfall ist es immer ein bestimmtes Mittel oder eine ganz bestimmte Mittelfolge, die dem Patienten hilft, seine Schwierigkeiten besser zu meistern. Die Veränderungen, die auf das Mittel eintreten sind oft sehr subtil und für den Laien schwer zu beurteilen.
Bei der homöopathischen Behandlung geht es nicht darum, in die Persönlichkeit des Patienten einzugreifen. Wir alle haben unsere größeren oder kleineren Schwachstellen, die ein Teil unserer Individualität sind und uns von allen anderen Menschen abheben. Nur indem wir lernen, diese zu akzeptieren, können sie unser Leben bereichern. Dagegen beschneidet der Versuch, menschliches Verhalten in Schablonen zu pressen, unser Selbst und macht uns ärmer und kränker. Daher kann es nicht unser Ziel sein, nur ein besseres „Funktionieren“ des Patienten durch reine Symptomenunterdrückung zu erreichen.